Ein paar Worte zu der Geschichte des Hauses:

 

            

 

Vermutlich um 1840 entstand der älteste Teil dieses Gebäudes. Von seinem Vorgänger Freise hatte es der Ackermann Heinrich Dix übernommen. Dessen Sohn Adolf bewirtschaftete dann von diesem Hof aus als Viertelmeyer 31 Morgen Pachtland aus dem Besitz der Stadt Osterode. Im Jahre 1876 erhielt er die Erlaubnis zum Betrieb der Gast- und Schankwirtschaft.

 

Die Hofstelle gelangten dann an Sindrams um 1902. Der Junggeselle Fritz Sindram stellte als Ackermann den Antrag zum Betrieb der Gast – und Schankwirtschaft, mit der Begründung, dass das Bedürfnis für die zweite Wirtschaft neben dem Gasthaus „Zur Deutschen Eiche“ gegeben sei und ein Saal zur Veranstaltung von Tanzmusik fehle, „da es sonst schwer halte, die eingesessenen Dienstmägde in der Landwirtschaft zum Bleiben zu veranlassen“. Einige Uehrder unterschrieben dieses Gesuch, das bald darauf Erfolg hatte. Schon damals gab es hier zwei Gästezimmer.

 

Zusammen mit seiner Schwester und seinem jüngeren Bruder betrieb Fritz Sindram die Wirtschaft neben einer Landwirtschaft. Aus seiner später geschlossenen Ehe mit der Uehrderin Auguste Leopold ging die Tochter Martha hervor. Diese heiratete den Landwirt August Sindram vom Nachbarhof, der schließlich auch die Aufgaben seines Schwiegervaters übernahm.

 

Im 1. Weltkrieg hatte er zwei Jahre lang den Hauptmann Erwin Rommel als Bursche unterstützt. 1936 besuchte dieser Sindrams anlässlich einer Übung im hiesigen Gebiet, nun jedoch als Major.

 

In dieser Gastwirtschaft traf man sich nicht nur zu einem Trunk, man konnte auch einiges kaufen, wie Tabakwaren und Grundnahrungsmittel. Da auch die Posthilfsstelle mit dem Öffentlichen Fernsprecher bei Wirtschafts, wie sie genannt wurden, untergebracht war, herrschte hier immer einiges Leben. Ab Ende 1939 waren auf dem Saal Kriegsgefangene untergebracht und nach 1945 hatten hier die britischen Besatzer ihr Unterkommen.

 

In Inseraten wurde auf Tanzabende aufmerksam gemacht, die viele Osteroder gern besuchten. Skatrunden trafen sich hier. Die Feste wie Kirmes, Feuerwehrbälle und Versammlungen wurden oder werden in der Gastwirtschaft abgehalten, die häufig Wahllokal war. An wöchentliche Kinoabende nach Kriegsende erinnern sich viel Uehrder noch gern.

 

Der 1960 erschienene Prospekt „Urlaub in Stadtdorf Uehrde“ mit Aufnahmen des Fotografen Herbert Wagner, der mit namhaften Zeitungen verteilt wurde, führte manchen Gast ins Stadtdorf.

 

 

Auf August und Martha Sindram folgten Friedhelm und seine Frau Elly Sindram als Gastwirtsehepaar. Als 4. Generation übernahmen mittlerweile der Sohn Jörg und die Tochter Ingrid den Landgasthof. Im Jahre 2000 heiratete Jörg Sindram die Seesenerin Tina Oppermann, 1999 kam der gemeinsame Sohn Arian zur Welt.

Landgasthaus Sindram – seit über 120 Jahren ein gastlicher Ort

 

 

 

 

 

 

Ursprungsverfassung durch

I. Kreckmann Februar 1997

 

Überarbeitung: 2001

K. Oppermann